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Expertinnenbeitrag zum Thema
 Motivation
von
Tamara Elmer
Sportmutter Judo und eidg. anerkannte Psychotherapeutin
Text in Rubrik Mental Coaching

Fachvortrag von Dr. med. Achudhan Karunaharamoorthy
Arzt für Kinder- und Jugendpsychiatrie und -psychotherapie

"Wie blüht mein Kind auf?" Kindliche Bedürfnisse und Leistungssport Im Einklang

2. Elterntreffen

Impressionen von unserem  2. Elterntreffen am 26.9.23 in Zürich

Foto Elisabeth Real
Interview mit Aline und Natina
in der aktuellen Ausgabe Juli/August von 'wir eltern'

Interview Manuela von Ah

Foto Elisabeth Real

Ausgabe Juli/August 23

Seite 30- 33

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Interview von Sporteltern.info mit betroffenen Eltern aus dem Trampolinsport
im Zusammenhang mit den unlängst bekannt gewordenen Missbrauchsfällen

Die Mauer des Schweigens scheint gebrochen. In der Schweiz gelangen immer mehr Vorwürfe über Missbrauch im Nachwuchssport an die Öffentlichkeit, jüngst gerade im Schweizer Trampolinsport.

Junge Athlet*innen ergreifen nun das Wort und berichten von psychischen und physischen Misshandlungen.

Man weiss nun, man hat vielerorts zu lange weggeschaut. Nach den Magglinger Protokollen wurde eine Meldestelle (Swiss Sport Integrity) gegründet. Appelliert wurde in der Folge vor allem an die Sportverbände die Missstände aufzuarbeiten.

Die Rolle der Eltern bleibt hierbei aber vielfach  unklar. Doch gerade oftmals erst durch den Mut von Elternpersonen, welche nicht wegsehen, sondern das Geschehene in Frage stellen, werden Missstände aufgedeckt und somit weiterer Missbrauch verhindert!

Die Interessensgruppe sporteltern.info möchte hier einen wichtigen Beitrag leisten und Sporteltern in ihrer Position stärken durch Information und offenen Diskurs.

 

Wir sind daher ausgesprochen dankbar, dass wir mit Andrea, Daniel, Dominique, Sascha, Sabine, Daniel, Brigitte, Thomas, Urs und Ruth ein Interview führen durften und wünschen Euch und Euren Kindern für die Zukunft nur das Beste.

"...Den Mut haben hinzuschauen und zu reagieren, gegenseitiger Austausch unter Kinder und Eltern, Verdacht schöpfen und hinterfragen..."
Wie sind Eure Kinder zum Turnsport/Trampolinsport gekommen und was war Eure Rolle dabei?


N: Noël hatte stets sobald er laufen konnte einen grossen Bewegungsdrang und war wie ein Gummiball. Mit etwa 3 Jahren sind wir nach diversen Schwimmkursen, Velofahrten, Bingis Fussball und Turnen auf der heimischen Schaukel zum Mukiturnen gekommen. Leider war er für sein Alter bewegungsmässig sehr weit voran und so hat man uns nach 2 Monaten Mukiturnen empfohlen eine ihm entsprechendere Art zu suchen. Die Mukileiterin empfahl uns ein Kinderturnen, welches Noël entsprach. Mit zunehmendem Alter steigerte sich der Bewegungsdrang und auch die Trainingseinheiten....es begann mit Kinderturnen, ging weiter mit Kunsturnen und endete beim Trampolin springen.

P: Unsere Tochter ist zufällig durch eine Schnupperwoche zum Turnsport gekommen.

L: Eine Kollegin aus dem Dorf war bereits im NKL und unsere Tochter wollte auch unbedingt dort hin. Da wir im Dorf eine Jugendriege haben und ich dort die Stunden leitete, war ich von dieser Idee nicht extrem begeistert.

Z: Unsere Töchter sind durch eine Schnupperwoche im Kunstturnen bzw. später im Trampolin gelandet.
Unsere ältere Tochter hatte ein paar Jahre zuvor diesen Schnupperkurs schon besucht. Meine Begeisterung über den pädagogischen Umgang mit den Kindern hielt sich dabei sehr in Grenzen und ich war froh, dass meine ältere Tochter nicht ins Kunstturnen einsteigen wollte. Für mich war das Thema NKL zu diesem Zeitpunkt abgeschlossen. Leider haben unsere jüngeren Töchter das nicht so gesehen. Sie fanden es sehr ungerecht, dass sie nicht zur Schnupperwoche gehen dürfen...also sind sie auch zur Schnupperwoche gegangen und geblieben.

D: Schnupperkurswochen in den Schulferien im Leistungszentrum (NKL). Wir als Eltern haben sie – ohne leistungssportlichen Hintergedanken – dort angemeldet, da wir ihnen die Freude an der Bewegung vermitteln wollten.

Wie würdet Ihr Euch als Sporteltern beschreiben (eher im Hintergrund oder als zentrale
Figur in der Sportkarriere Eurer Kinder)?

N: Im Hintergrund aktiv unterstützend wirkend.

P: Wir waren immer im Hintergrund als Unterstützung.

L: Wir waren grundsätzlich im Hintergrund unterstützend für unsere Tochter da.

Z: Grundsätzlich im Hintergrund, aber ich denke, dass Eltern auch im Hintergrund eine sehr zentrale Rolle spielen. Wenn die Eltern nicht hinter den Athleten*innen stehen, ist das riesige Pensum für die Kinder nicht zu bewältigen. Als Eltern versucht man den Kindern möglichst viel abzunehmen, damit sie genügend Erholung haben.

D: Wir haben uns eher im Hintergrund gehalten.

Wen ihr zurückblickt, was waren die ersten Anzeichen, dass im Training etwas schiefläuft?


N: Die Verletzungen (z. b. Beinbruch, Rückenbeschwerden, Knie.....) nahmen zu, unser Sohn war sehr verschlossen, schweigend, um Worte ringend und sehr aggressiv....alles Anzeichen der Pubertät.

P: Unsere Tochter kämpfte mit Rückenschmerzen, zog sich zurück und sprach kaum noch mit uns. Wir haben immer wieder nachgefragt, ob alles in Ordnung ist.

L: Verletzungen aufgrund von Überlastungen häuften sich. Sie wurde immer ruhiger und in sich gekehrt. Ihre Stimmung war öfters bedrückt. Sie hat auf unsere Fragen nach ihrem Wohlbefinden abgeblockt und teilte mit, dass alles okay war. Wir waren uns nicht sicher, ob es an der Pubertät lag.

Z: Anzeichnen waren schon sehr lange da, das Problem war, dass im Trampolin die Trainingsmöglichkeiten sehr eingeschränkt sind. Bist du mit dem Fussballtrainer nicht glücklich, kannst du im nächsten Dorf in ein anderes Training zu einem anderen Trainer. Diese Möglichkeit gibt es beim Trampolin nicht, Willst du diese Sportart betreiben, musst du dich mit dem Trainingsumfeld arrangieren oder aufhören. Wir hatten immer wieder Gespräche mit unseren Töchtern zu verschiedenen Trainingssituationen. Da für sie Aufhören aber bis heute keine Option war, blieb ihnen nur die Möglichkeit, die Situation zu akzeptieren.

D: Schwierig zu sagen, da es immer wieder Zeiten gab, in denen «etwas» nicht zu stimmen schien. Jedoch hat sich dieses Gefühl – z.B. nach beschwichtigenden Gesprächen mit dem Leistungszentrum / der Trainerin – jeweils wieder verflüchtigt (da einem das «Blaue vom

Himmel» versprochen wurde). Seitens unseres Kinds wurden lange Zeit keine Zweifel geäussert.

Warum habt Ihr erst spät von den Missständen erfahren oder anders gefragt, wieso haben einige Athlet*innen ihren Schmerz (relativ) lange für sich behalten?


N: Unser Sohn suchte das Gespräch nicht, weil er es nicht gewohnt war, sich nicht traute, denn er wusste, dass wir mit den Verantwortlichen direkt Kontakt aufnehmen würden. Es löste bei ihm Scham, Schuld und Angst aus mit dem Sport aufhören zu müssen.

Er wurde früh massiv manipuliert (wie wir alle)....z. B. den Kindern wurde eingetrichtert, dass die Eltern eh keine Ahnung hätten und die Kinder die Eltern richtig informieren und erklären müssten.

P: Wir standen dem NKL sehr kritisch gegenüber, weil wir feststellen mussten, dass nicht die Athleten im Mittelpunkt standen. Eigentlich wollten wir, dass Lia das normale Gymnasium besucht und mit dem Leistungssport aufhört. Für Lia war klar, dass sie weitermachen wollte. Sie wusste, dass wir solche Trainingsmethoden nie geduldet hätten.

L: Unsere Tochter hat nie viel zu Hause mitgeteilt, aus Scham und Angst vor Sanktionen seitens Trainerin und dass wir sie sofort aus ihrem geliebten Sport rausgenommen hätten.

Z: Unsere Töchter wollten weiter Trampolin springen...

D: Wir nehmen an, dass dies damit zusammenhängt, dass die Trainerin die Kinder sehr früh und sehr stark manipuliert hat und den Kindern früh eingetrichtert wurde, dass gewissen Sachen zu Hause nicht erzählt werden sollen, weil die Eltern dies (z.B. Überdehnen der Knie) eh nicht verstehen würden. Zudem bestand wahrscheinlich die Angst bei den Kindern, dass die Eltern bei negativem Feedback ihnen das Turnen verbieten könnten (was bei uns nicht der Fall gewesen wäre).

Wie hat es sich angefühlt zu realisieren, welchen Missständen Eure Kinder ausgesetzt waren?


N: Von Wut, zu Hilflosigkeit...erkennen zu müssen, dass das unerklärliche Verhalten des Kindes, die Stimmung nun eine Erklärung bekam! Wir fühlten uns alleingelassen und einer Willkür ausgesetzt, gegen die wir uns nicht wehren konnten für unser Kind, denn diese Macht schien unüberwindbar zu sein.

P: Sehr schlecht, man macht sich sehr grosse Vorwürfe, dass man die Situation nicht richtig erkannt hat und sein Kind schützen konnte.


L: Entsetzt, hilflos, Wut, Versagen, Verraten, fassungslos, Schuldgefühle

Z: Obwohl wir das Gefühl hatten, dass unsere Töchter viel zu Hause erzählen, wussten wir doch vieles nicht. Wir waren entsetzt und hilflos über das ganze Ausmass der Misshandlungen.

D: Man fühlt sich verraten. Verraten von einem System, dem man 10 Jahre (sein Kind an) vertraut hat und das einen an der Nase herumgeführt hat.

Was waren für Eure Kinder und für Euch Eltern die belastendsten Auswirkungen der Misshandlungen?


N: Für die Kinder war es der Verlust von festen Strukturen, Freundschaften, am Ende nicht mehr belastbar zu sein und der eigenen Zukunft nicht gewachsen zu sein...Lehrabbruch....Neuorientierung und die Suche nach einem Neubeginn der gangbar wäre!
Eine grosse Unsicherheit und Minderwertigkeit entstand...das Selbstwertgefühl lag nahezu bei null...das Selbstbild nahezu zerstört!
Für uns Eltern: Vor allem war stets die Unsicherheit vorhanden, die Unberechenbarkeit .... und die bange Frage: Ist er über dem Berg...oder tut er sich gerade was an...dies in der Form stets ein zu grosses Risiko einzugehen, ohne auf die eigene Gesundheit Rücksicht zu nehmen. Wir Eltern mussten lernen in eine höhere Macht vertrauen zu haben, loszulassen um das Kind unterstützen zu können. Nicht einfach war das geäusserte Unverständnis von Verwandten, Freunden...und das sich immerzu erklären zu müssen....wie wir das Kind besser hätten schützen können vor diesem Machtapparat.

P: Unsere Tochter entwickelte dadurch ein psychisches Krankheitsbild.

L: Die Selbstverletzungen, die sich die Kinder angetan haben. Gesundheitliche Beschwerden kamen dazu. Zudem litt die Lebensfreude, Selbstzweifel, Unbeschwertheit, Selbstvertrauen.

Z: Aus Elternsicht, dass unsere Töchter immer wieder gebrochen wurden und ihr Selbstwertgefühl darunter gelitten hat. Viele Verletzungen die auf Überbelastung zurückzuführen sind.

Habt Ihr das Gefühl, dass nach Aufdecken der Missstände und in Fragestellen der Trainerin Eure Kinder in irgendeiner Form sportlich benachteiligt oder weniger gefördert wurden?


Ja, natürlich, unbedingt...nach der 1. Sekunde der Aussprache nicht mehr mit der besagten Trainerin trainieren zu wollen. Die Trainingseinheiten wurden massiv gekürzt, um möglichst keine Quali zu schaffen und um an Wettkämpfen teilnehmen zu können.

P: Unsere Tochter wurde, nachdem sie der Trainerin nach den anonymen Vorwürfen nicht das Vertrauen ausgesprochen hatte, klar sanktioniert, indem sie von 6 Trainingseinheiten auf 2 Trainingseinheiten zurückgestuft wurde. Der Verein hat ihr alle erdenklichen Steine in den Weg gelegt, so dass wir sie aufgrund unserer elterlichen Fürsorge aus dem Verein nehmen mussten. Leider haben wir zu diesem Zeitpunkt keine Alternative für sie gefunden und sie musste den Sport aufgeben.

L: Ja, sie wurden von der Gruppe getrennt und mit weniger Trainings sanktioniert. Von da an stellte man sie als Täter und Problemkinder hin, die sich rächen wollen. Dies führte zu Diskriminierung, Gefühlen von Ausgeschlossen sein, Scham und Wut, dass sich an der Situation nichts ändert. Die Trainerin konnte weiterhin dort arbeiten. Die Leistungen der

Kinder nahm dadurch ab und eine Zukunft in diesem Sport wurde aussichtslos. Trainings in anderen Zentren wurden für die Gruppe nicht angeboten.

Z: Das Melden der Missstände bedeutete für alle Jugendlichen das Ende der Trainingsmöglichkeiten im Leistungsbereich. Sie konnten kaum noch trainieren, mussten praktisch ohne Training an Wettkämpfe und hatten dadurch keine sportliche Entwicklung. Mit dem Melden haben sie alles verloren, für das sie so lange gekämpft hatten.

D: Ja; Nach der Meldung und der ersten Aussprache im Leistungszentrum – wo man den Turner:innen noch zu ihrem Mut gratuliert hat, wurden ihnen die Trainings erst gänzlich gestrichen und anschliessend auf einem Minimum an Randzeiten spät abends (an denen die Turner:innen bereits mit Müdigkeit kämpfen mussten) reduziert. Ein Training auf leistungsportlichem Niveau war nicht mehr möglich.

Wie hat es sich angefühlt, dass auch andere Miteltern Euch in den Rücken gefallen sind (indem sie an der Trainerin festgehalten haben)?


N: Dass sie uns in den Rücken gefallen sind liesse sich noch mit einem müden Lächeln aushalten. Jedoch haben sie unsere Kinder direkt quasi als Lügner dargestellt....die Kinder standen für sich ein....möchten Recht zu Recht machen und man bezichtigt sie der Lüge...leider war von diesen abhängigen Eltern nichts anderes zu erwarten!

P: Leider erkennt man als Eltern viel zu spät, was für Trainingsmethoden wirklich angewendet werden und was sie bei den Kindern und Jugendlichen anrichten.

L: Unverständnis und Verraten. Die Eltern äussern sich und stellen die Gefühle unserer Kinder in Frage. Eltern, die nie in der Halle waren und ihre Kinder erst seit kurzer Zeit mit dieser Trainerin trainieren.

Z: Für die Kaderathlet*innen habe ich ein kleines bisschen Verständnis, auch bei ihnen ist es so, dass wenn sie sich gegen die Trainerin stellen, sie ihre Karriere beenden müssen. Da sie jetzt alle eine besonders aufmerksame Behandlung bekommen, haben sie keinen Grund sich zu wehren. Sich zu wehren bedeutet das Ende der Leistungssportkarriere!

Bei den ehemaligen Athlet*innen hingegen verstehe ich die plötzliche Sympathie nicht. Jahrelang haben sie über die gleichen Probleme geklagt und plötzlich soll alles perfekt sein?

D: Auf der einen Seite war die Reaktion dieser Eltern verständlich - denn läuft es bei einer Turner:in gut, erhält sie volle Unterstützung und wird bevorzugt behandelt – ergo: «keine Probleme» und man möchte nicht diese «gute» Trainigssituation in Gefahr bringen.
Auf der anderen Seite war es schwierig zu verstehen, da die Kinder indirekt als unglaubwürdig eingestuft wurden, obwohl es die Absicht der Turner:innen war. den nachfolgenden / jüngeren Kindern zu helfen (und man schlägt diese Hilfe einfach aus – oder möchte keine Probleme sehen).

Wie erklärt ihr Euch, dass andere Eltern an der Trainerin festhalten wollen, auch wenn die Missbräuche klar protokolliert worden sind?

N: Abhängigkeiten machen ein freies Denken nahezu unmöglich, Desinformationen und damit Vertuschungen des Vereins verbreiten eine Gehirnwäsche...der Blick für die Realität verschwimmt.....zum Teil auch der sportliche Ehrgeiz bestimmt das Handeln.....

P: Es handelt sich um eine Randsportart und man kann nicht einfach so den Verein wechseln. Der Verein nützt die Abhängigkeit der Jugendlichen und deren Eltern in diesem System aus. Offensichtlich gelingt es dem NKL die Eltern davon zu überzeugen, dass es diese Missbräuche nicht gegeben hatte und nicht gibt.

L: Sie wollen, dass ihre Kinder ihre sportliche Kariere weiterführen können. Da besteht eine Abhängigkeit mit Sport und Sportschule. Seit Januar 2022 läuft das Verfahren gegen die Trainerin und seither ist ihr Verhalten sehr wohlwollend und zuckersüss.

Z: Zum einen ist es so, dass tatsächlich nicht alle gleich stark unter der der Trainerin leiden, mussten. Sind die Eltern z.B. Sponsoren, dann haben die Kinder meist nicht so grosse Schwierigkeiten. Viele Eltern wollen die Probleme halt einfach auch nicht sehen.

D: Siehe oben: Läuft es gut, möchte man seinem Kind keine Probleme machen, in dem man sich z.B. beschwert. Die Trainingssituation kann sich plötzlich sehr rasch ändern (und das wissen die meisten).

Wer hat Euch unterstützt im Kampf gegen die Trainerin?

N: Wir Eltern haben uns durch den Kontakt der Eltern gefunden und uns gegenseitig unterstützt...verschiedene Netzwerke arbeiteten aus diesem Grund zusammen....es macht Mut, vor allem trotz aller Widrigkeiten weiterzumachen und nicht aufzugeben.
So sind wir an den SRF gelangt, der die Kinder ernst nahm und damit auch uns unterstützte. Die Vorfälle haben uns zusammengeführt und zusammengeschweisst, obwohl jede Familie für sich eine andere Geschichte hat.

P: Das Sportamt Baselland, Swiss Sport Integrity und der Regierungsrat Kaspar Sutter von Basel

L: Der Leiter des Leistungssportes Baselland und das SRF Investigativ-Team.

Z: Die einzige Person, die uns und vor allem auch die Jugendlichen von Anfang an unterstützt hat, ist der Verantwortliche der Leistungssportförderung Baselland. Alle anderen haben weggeschaut, von nichts gehört oder sind am Abwarten, dass andere Entscheiden!
Ganz wichtig war, dass wir als Eltern uns immer wieder ausgetauscht und motiviert haben, den Kampf nicht aufzugeben. Ohne diese gegenseitige Unterstützung, wäre es unmöglich gewesen. Wir alle hatten und haben immer wieder Momente, wo wir nicht mehr wissen wo wir die Energie hernehmen sollen, um weiterzumachen.

D: Hauptsächlich die anderen betroffenen Eltern.

Ganz konkret, was ratet ihr anderen Sporteltern, wenn sie den Verdacht haben im Training ihrer Kinder laufe etwas schief?


N: Grundsätzlich das Kind nur in einer offenen Trainingshalle zum Training geben! (Eltern zu jeder Zeit erwünscht)
Wie ist der Aufbau des Vereins, wer wirkt mit.... (Struktur)....
Die Vereinskultur prüfen, wie wird diese gelebt (offen, im Austausch, gleichberechtigt, wohlwollend, neidlos, tolerant) und im Auge behalten...Korrekturen immer wachsam hinterfragen, den Kontakt zur Trainerin pflegen und schauen ob dieser unkompliziert möglich und erwünscht ist! Wenn diese Grundvoraussetzungen gegeben sind (diese waren es bei uns nicht) immer das direkte Gespräch bei Verdacht suchen und dran bleiben!

P: Genau hinzuschauen und sich zu hinterfragen, welchen langfristigen Preis, die Kinder und Jugendlichen in ihrem späteren Leben durch diese Erfahrungen zahlen müssen.

L: Den Mut haben hinzuschauen und zu reagieren, gegenseitiger Austausch unter Kinder und Eltern, Verdacht schöpfen und hinterfragen.

Z: Schwierig...für unsere beiden Töchter, war es sicher ein grosses Glück, dass sie auch gute Freunde ausserhalb des Leistungssports haben, mit denen sie Freizeitaktivitäten teilen. So haben sie nicht auf einen Schlag alles verloren. Viele Athlet*innen verlieren mit dem Ende der sportlichen Karriere auch das ganze soziale Umfeld.

Wichtig ist ein offenes Ohr haben, Probleme ansprechen und die Kinder unterstützen, egal was ihre Entscheidung ist.

D: Nachfragen (im RLZ) – auch wenn es unangenehm werden könnte und sich bei ehemaligen Turner:innen resp. deren Eltern informieren.

Im Mai 2023

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